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Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren

Umfangreichere Informationen finden Sie im Buch.
Sie erhalten das Buch in der mehrfach erweiterten 7.Auflage 2020 mit 232 Seiten
im Buchhandel oder versandkostenfrei (BRD) im Direktversand
ISBN 978-3-9821765-0-5

 

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Neue und alte Techniken der Radierung und der photographischen Edeldruckverfahren


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Rezepte für Weichgrund / Vernis-mou

www.ätzradierung.de

„Durchdruckverfahren“;“Vernis mou“ ; Durchdückgrund“(dt.)
„Gravure au vernis mou“ (frz.),
„Soft ground etching“ (engl.),
„vernice molle“ (ital.)
„Dorrdrukmanier“ (holl.)1

Weichgrund ist in Hütchenform im Künstlerfachhandel erhältlich. Die Platte muss vorher nicht entfettet werden, weil der Weichgrund ja Fett enthält. Krejca gibt den Tip, die Platte zur Vorbereitung leicht zu erhitzen und mit einem Lappen mit Talg oder Vaseline leicht einzureiben. Wenn die Platte erkaltet ist, solle man das Fett abwischen. Der Vernis mou bleibt längere Zeit geschmeidig, wenn Sie die Platte auf diese Weise vor dem Weichgrundauftrag einfetten Es bleibt dann ein hauchdünner Fettfilm auf der Platte zurück. Diese Vorbereitung ist sinnvoll für Arbeiten, die Sie über einen längeren Zeitraum bearbeiten wollen.

Zum Weichgrundauftrag erhitzen Sie die Platte. Da der Schmelzpunkt von Weichgrund niedriger ist als beim Hartgrund, nehmen Sie die Platte von der Heizplatte und walzen daneben fertig ein, falls Sie Weichgrund aus Hütchen verwenden.. Den Weichgrund drücken Sie dazu auf die heiße Platte, walzen ihn mit einer Lederwalze gleichmäßig dünn auf die Platte auf und verteilen ihn. Der Weichgrund sollte eine leicht bräunliche Färbung haben. Eine gelbliche Schicht ist zu dünn und wird durchgeätzt. Rhein empfiehlt, die Platte vorher hauchdünn mit Rinder- oder Hammeltalg einzustreichen. Weichgrund erlaubt beim Kratzen mit der Nadel sehr enge Schraffuren und Strichlagen und reißt nicht aus. Er setzt der Nadel kaum Widerstand entgegen. Damit wird eine sehr freie Strichführung möglich.

Für selbst hergestellten Vernis mou noch ein Tip: Das Aufbewahren der Paste in einer Porzellandose oder einem Glasgefäß gibt Ihnen folgende Möglichkeit: Sie erwärmen die gesamte Paste mit der Dose im Wasserbad und tragen die warme Paste mit einem Borstenpinsel oder einer Walze auf die erwärmte Platte auf.

Mit Weichgrund geätzte Platten können mit einer viel höheren Auflage gedruckt werden als Strichätzungen, weil sie mikroskopisch kleine Plattenvertiefungen haben, die sich nicht so schnell abnutzen.

Rezept 1

www.ätzradierung.de

Zutaten:

flüssiger Ätzgrund

Talgfett

Weichgrund lässt sich selbst herstellen, indem man flüssigen Normalätzgrund mit Margarine mischt. Manche Radierer schwören auf Hammel-oder Pferdetalg. Die Konsistenz des Ätzgrundes lässt sich dabei bis zum Vernis-mou ausdehnen.

Rezept 2

www.ätzradierung.de

Zutaten:

2 Teile fester Ätzgrund

1 Teil Talgfett

Sie erwärmen festen Normalätzgrund (Hütchen) im Wasserbad und mischen mit Margarine oder Talg. Lederfett ist reines Talgfett. Sie erhalten es in Schuhgeschäften.

Rezept nach L.Bergmann 1

www.ätzradierung.de

Zutaten:

3 Teile Wachs

2 Teile pulverisierter Asphalt

1 Teil Talg

Terpentinöl

Schmelzen Sie das Wachs mit dem pulverisierten Asphalt zusammen, geben unter ständigem Rühren den Talg dazu. Kochen Sie alles 5 Minuten und lassen es abkühlen und geben dann soviel Terpentinöl hinzu, bis die Masse zäh wird.

Rezept nach Preissig

www.ätzradierung.de

Zutaten:

1 Teil organisches Fett
(im Sommer mehr, im Winter weniger)

2 Teile geschmolzenen, festen Asphalt oder einen aus durchsichtiger Substanz bestehenden Ätzgrund

Tips v. Preissig:

a) Vor dem Auftrag mit einer Walze oder einem Tampon sollten Sie die Platte leicht einfetten, weil der Vernis mou dann besser und gleichmäßiger haftet.

b) Verwenden Sie den benutzten Tampon bzw. die Walze nicht mehr für anderen Abdecklack, da sich dieser dann mehr auf der Walze als auf der Platte festsetzt.

Härtbarer Weichgrund

www.ätzradierung.de

Zutaten:

fester Ätzgrund

ätherisches Lavendelöl

Sie erwärmen festen Ätzgrund und mischen ihn mit ätherischem Lavendelöl. Es ergibt sich eine dickflüssige Paste, die Sie mit einer Leder- oder Gelatinewalze auf der Platte verteilen. (Platte vorher einfetten, s.o.)

Vorteil dieses Abdecklackes: Nach der Zeichnung kann er durch vorsichtiges Erwärmen gehärtet werden, weil das Lavendelöl beim Erwärmen verdunstet. Damit ist der Lack nicht mehr so empfindlich gegen unbeabsichtigte Verletzung.

Buchdruckfarbe

www.ätzradierung.de

Zutaten:

Buchdruckfarbe

Strenge (zähe) Buchdruckfarbe, auch Federfarbe genannt, ist fetthaltig und eignet sich sehr gut als Vernis-mou-Ersatz. Sie walzen die Platte mit Farbe ein und polieren die Zeichnung mit einem weichen Holz, einer Radiernadel oder sonstigem Werkzeug in die Platte.

Langlauf-Skiwachs (Sprühwachs)

www.ätzradierung.de

Erhalten Sie in Sprühdosen in Sportfachgeschäften. Es ist wasser- und säurefest und lässt sich leichter beschaffen und verarbeiten als herkömmlicher Vernis Mou. Auch Schuhwachs gibt es als Bienenwachsspray in Pumpspraydosen. Die Platte muss nicht mehr erwärmt werden, aufsprühen genügt.


Titelbild Techniken der Radierung
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Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren
Tipps, Tricks, Anleitungen und Rezepte aus fünf Jahrhunderten
erfahren, erlesen, erfunden und gesammelt von Wolfgang Autenrieth

* 7. erweiterte Auflage 2020
* 232 Seiten - Großformat A4
* 120 Abbildungen & 13 Tafeln
* 720 gr
* 29,5 x 21 cm
* 35 €uro
* ISBN 978-3-9821765-0-5

* Bezugsquellen

Leseproben(PDF):
* Grundlagen
* Edeldruckverfahren
* Chemikalienverzeichnis
* Inhaltsverzeichnis

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